Die Höhen und Tiefen einer Partnerschaft
Also nach fast 25 Jahren kann ich schon sagen, dass ich eine „erfahrene Partnerin“ bin – oder? Ich weiß doch was mein Mann will und was nicht. Bilde ich mir zumindest ein:J) Immer wieder komme ich drauf dass ich gar nichts weiß…..
Eine kleine – im ersten Moment eher unbedeutende Alltagssituation…..
Ich wache auf und sehe wie er am Bettrand sitzt, die Augen starr auf den Kasten gerichtet, er schaut ins „Narrenkastl“. Guten Morgen mein Schatz! – keine Reaktion….o.k. – schnell denke ich nach – war irgendwas in der Nacht, hab ich ihn beleidigt, war gestern noch was, das ich vergessen haben??? Nichts an das ich mich erinnern könnte…..mhmmm…..Ich gehe mal auf die Toilette und dann sehen wir weiter….Schon in der Toilette produziert mein Gehirn die witzigsten Ideen – was den sein könnte……
- ist er unglücklich mit mir?
- hat er eine Freundin?
- ist er krank?
- hat er Sorgen die ich nicht weiß?
als ich raufkomme sitzt er immer noch da……der Blick nach vorne…..ganz gerade……bewegt sich nicht…..
Die Kinesiologin, Energetikerin, die besorgte Ehefrau in mir regt sich……..„Was ist los?“ frage ich – schon ein bisschen beunruhigt. „Nichts“ Wieder starte ich einen Versuch. „Was heißt nichts?“ – mein Ton ist schon ein bisschen lauter, aufgebrachter…..
Er schaut mich durchdringend und ganz intensiv an und sagt: „ Ich brauche heute länger zum Munter werden!“ Sonst nix!!!!
Und in seinem Blick sehe ich……“bitte lass mich einfach nur in Ruhe munter werden!!!!!!“
Übersetzt vielleicht: „Bitte lass mich einfach so sein wie ich im Moment gerade bin!“ OK – danke liebes Leben ich habe es verstanden…..das ist NFK. Er will einfach nur den Kontakt zu sich selber finden und erst dann aufwachen. Natur-Feld-KonTAKT
- Es ist seine NATUR – das er langsam aufwacht
- Er braucht ein FELD – das ihm ermöglicht so aufzuwachen
- Er sucht den KonTAKT – zu sich selber – zu seinem TAKT – damit er sich selbst entsprechend den Tag starten kann……
Was hat das mit mir zu tun? Auch ich brauche manchmal länger zum Munter werden, doch ich kann das intrinsisch machen – und im Außen voll dabei da sein. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben beim „Munter werden“ – und ich wollte ihn schon wieder „retten“ – und das nach 25 Jahren:))
Ursula Waldl
Yeahhhhh genial!!!!
Liebe Uschi!
Herrlich amüsante Alltagsgeschichte, die sooo viel Wahrheitsgehalt wiedergibt. Amüsant deswegen, weil ich mich so sehr darin wiedererkannt habe.
Zum Glück habe ich dazugelernt, dass Menschen, Tiere und Dinge so sein dürfen, wie sie sind. Und das Beste… ICH AUCH ?
Es lebe die Einzigartigkeit!!
Eva
Danke Uschi!
Sehr realistischer Beitrag. Erkenne mich gut darin. Lg Sonja
Das verstehe ich sehr gut. Wenn ich morgens aufwache, brauche ich auch erstmal eine Weile, bis ich ich in meinen Takt komme. Das geht bei mir recht gut, wenn ich das Bett verlasse und mich irgendwo hinsetzte. Meistens ist es an den Küchentisch. Bis vor einiger Zeit hat mich mein Mann schon ausgefragt, was ich den essen mag und ob ich Kaffee möchte. Jedes Mal hat mich diese Fragerei total genervt. Ich hab es wahrgenommen und ausgesprochen. Seit dem stellt mir mein Liebster morgens einen Kaffee auf den Tisch und schweigt ganz wunderbar mit mir gemeinsam, weil er auch eine Weile für sich braucht, bevor er dann das Haus verlässt. Nach dem Seminar „NFK-Sinne“ ist mir bewusst geworden, dass auch mein Partner das „Recht“ darauf hat in seinen Takt zu finden, beziehungsweise auch in seinem Takt zu leben. Wir müssen in einer Partnerschaft gar nicht im gleichen Takt sein. Das fühlt sich so wunderbar harmonisch an, nicht gleich zu ticken, doch das Verständnis zu haben, dass jeder seinen eigenen Takt hat.
Danke, liebe Ursula, für deine wunderbare Alltagsgeschichte!
Könnte gerade heulen und hab KEINE AHNUNG warum … Oder doch?
Irgendwie trifft mich dieser Beitrag, den anderen so sein lassen wie er ist, ist vielleicht nicht meine große Stärke, immer wieder tauche ich ab in „alte“ Muster. Erkenntnisse über Erkenntnisse – aufgrund einer simplen Geschichte über deinen Mann und dich – DANKE dass du das mit uns geteilt hast!!
Mal sehen was der Tag so bringt – ich bin gespannt
Danke liebe Bettina Haaf dein Kommentar hat etwas mit mir gemacht…. man muss nicht gleich ticken und es darf harmonisch sein ….. Danke
Liebe Uschi, komme erst jetzt dazu deinen Beitrag zu lesen , jaaaa das kenne ich auch….. zu glauben die Welt retten zu müssen ?, bin immer noch dabei zu lernen dem Menschen zuzutrauen dass er kommt wenn er was braucht… aber manchmal wollen Männer trotzdem gerettet werden …??
Liebe Uschi, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich kann nur von mir reden, auch nach 45 Jahren Ehe passiert es mir , dass ich mich manchmal frage: Wer ist der Mann neben mir? Ich liebe ihn gerade deswegen, weil er mich so weiter bringt.
Deine Eli
Ich kann nur gratulieren, so wahrheitsgetreu!
Liebe Uschi, deine Schilderung ist mir so vertraut. Ich habe lange gebraucht zu erkennen, das Männer und Frauen ganz unterschiedlich sind. Das war eine Riesenerkenntnis für mich.
Mir fehlt direkt noch die Beschreibung, das Männer sich morgens genüßlich kratzen:)
Liebe Franziska
Ja genau – das kratzen hab ich ausgelassen::))
Hallo Uschi!
Danke für die Erinnerung (Ermahnung an mich ;o)) die Menschen so sein zu lassen wie sie sind oder ihnen das zu lassen, was sie brauchen. Besonders über die Wörter „Natur, Feld und Kontakt“-hast du das auf den Punkt gebracht. Ich werde mir das auf meine Wand pinnen, falls es wieder aus dem Kopf purzeln sollte und ich auf meinen „Übersetzungsmodus“ (Hineininterpretieren-altes Muster) umschalten möchte.