Kindliche Begeisterung

Nun ist es bald wieder soweit und es kommt die „stille Zeit“ auf uns zu. Vielleicht war es ganz früher wirklich still in der Vorweihnachtszeit. Als ich Kind war, erlebte ich es schon noch ganz anders: Es war ruhiger als sonst und natürlich gab es diese Hektik nicht. Es gab ja nicht viel Abwechslung und für uns Kinder war es die interessanteste Zeit im Jahr. Ich erinnere mich noch genau daran, denn es fühlte sich so anders an. Die Stimmung im Haus war so aufregend und es kam mir oft vor, als ob das Christkind wirklich beim Fenster vorbeifliegen und reinschauen würde, (wie die Eltern immer sagten) ob wir eh brav sind.

Heute ist es ein bisschen anders geworden, doch mit meinen Enkeln erlebe ich das große Geschenk, nochmals mit ihnen in diese kindliche Welt eintauchen zu dürfen.

Vor ein paar Tagen war nämlich wieder einmal „Omatag“. Ich überlegte, was ich mit Ihnen unternehmen könnte und da entschied ich mich, mit Ihnen Lebkuchen zu backen.

Ihr könnt Euch sicher gut vorstellen, welche Aufregung und Begeisterung zu spüren war. Der Wohnzimmertisch wurde vom Tischtuch befreit, es wurde das Nudelbrett daraufgelegt und sechs Kinderhände und zwei Erwachsenenhände rollten, formten und werkten mit voller Begeisterung.

Es war unglaublich berührend die Kinder dabei zu beobachten, wie sie mit roten Wangen, staunenden Augen und vom Mehl staubigen Händen ihre eigenen Kekse ausstachen und auch selber gebacken haben.

Da erinnerte ich mich an so manche Fragen meiner Klienten:

Wie kann ich denn wieder einmal so richtig Begeisterung spüren?

Sie fühlen sich oft in Routine und Pflichterfüllung voll gefangen. Doch gibt es eine Tätigkeit, die tagein und tagaus automatisch Begeisterung in uns hervorruft?

Die Erfahrung sagt mir, dass langfristige Begeisterung nur möglich ist, wenn wir sie selber in uns immer wieder wecken.

Da können wir uns an den Kindern ein großes Beispiel nehmen. Ich erlebe es fast täglich an meinen Enkeln, denn je kleiner sie sind, desto leichter fällt es ihnen sprudelnde Begeisterung auszudrücken und andere damit anzustecken.

Also nehmen wir uns ein Beispiel, werden wir wieder Kinder und lernen wir wieder wie sie zu staunen. Denn jetzt kommt ja wieder diese wundervolle Zeit. Schauen wir doch mit staunenden Augen auf so manche Glitzerwelt und lassen wir uns anstecken von der Begeisterung der Kinder.

Wo und wann möchtest Du wieder Begeisterung spüren?

Ich bin mir sicher, dass Dir sofort etwas dazu einfällt und ich wünsche Dir, dass Du in kleinen Schritten (falls sie gerade nicht so spürbar ist) wieder

                                    BEGEISTERUNG

in Dir fühlen und auch ausdrücken kannst.

Deine Mittwochs-Elisabeth