Ein kurzes „so wird’s gemacht im Dirndlnähkurs“:

Zuerst zeichnet Maria, meine Lehrerin, einen Schnitt, für das Oberteil, nach meinen persönlichen Maßen. Danach wird das Oberteil (Futter und Oberstoff) zugeschnitten und geheftet.  Aus schräg zugeschnittenen Stoffstreifen werden Passepoile mit der Hand in die Rückenteilung und für die Armausschnitte und den Halsausschnitt gearbeitet. Mittels der Nahtzugabe kann man ein Dirndl bis zu 2 Kleidergrößen größer, oder kleiner machen.

Der Rock ( Kittel) besteht aus mind. zwei Rockbahnen (a’ 150 cm breit ) – was so viel heißt, dass man schon mal 2 Meter Stoff nur dafür braucht. Die besondere Qualität bei selbstgenähten Dirndln besteht auch darin, auf den Musterrapport zu achten. Dass z.B. Rosenmotive auf beiden Seiten des Oberteils in der gleichen Höhe und im Blickpunkt des Betrachters sind. Der Kittel wird an der Taille mit Vorstichen und mit Hilfe des Hansels (ein Baumwollstreifen mit Karomuster) gezogen. 7 Reihen Vorstiche sorgen für den Faltenzug. Nachdem der Kittel und das Oberteil zusammengenäht wurden, kann an den Rocksaum, das sogenannte Kittelblech, angenäht werden. Das Kittelblech darf ruhig eine andere Farbe haben als das Dirndl und soll nur beim Schwingen des Kittels auf der Innenseite sichtbar werden.

Das Tüpfelchen auf dem i ist für mich die Schürze. Sie verändert das Trachtenkleid je nach Wunsch, mal pfiffiger, mal traditioneller oder sommerlicher. Das ist auch der Grund, warum ich 2 Schürzen für jedes meiner Dirndl habe.

Wir nähen gemeinsam zirka 40 Stunden an unseren Stücken, haben viel Spaß daran, tauschen uns aus und lernen so die

Tradition des Dirndlnähens.

 

Was wolltest du schon immer lernen und nimmst dir nicht die Zeit dafür?

Was kannst du weitergeben an “Wissen und Können“?

Dienstagskerstin