Starte mal anders in das neue Jahr!

Das Jahr 2019 hat schon mal ganz ungewohnt geendet, und das Jahr 2020 hat etwas anders als üblich begonnen.

Wir feiern seit Jahrzehnten mit Freunden Silvester. Das erste Jahr haben wir in kleiner Runde gefeiert, als ich schwanger war. Im Jahr darauf wurde unsere Freundin schwanger, dann waren schon unsere kleinen Kinder dabei. Wir haben unsere Silvesterrunde im Laufe der Jahre mit Freunden erweitert, bis wir sechs Familien regelmäßig am 31. Dezember bei einem von uns zu Hause gefeiert haben. Die Gastgeber haben gekocht, und auch nach Mitternacht gab es noch eine Stärkung, um bis vier Uhr morgens das Neue Jahr zu feiern.

Unsere Kinder hatten große Freude, gemeinsam so lange wach bleiben zu dürfen und wurden mit Skianzügen darauf vorbereitet, das Neue Jahr im Freien zu beginnen. Oft herrschte Chaos, bis alle Kinder warm angezogen waren und auch wir uns für Schnee und Kälte gewappnet hatten. Es wurde immer ein Korb mit Tee und Sekt gepackt, um recht lange die Feuerwerke zu beobachten, im Freien Walzer zu tanzen und Glückwünsche jedem einzelnen aus unserer großen Gruppe auszusprechen. Natürlich hatten die Väter große Freude daran, den Kindern zu zeigen, wie man Feuerwerke und auch Kracher sicher abfeuert.

Seit ein paar Jahren feiern unsere Kinder lieber mit ihresgleichen. Wir älteren haben beschlossen, uns verwöhnen zu lassen und gehen daher gemeinsam essen. Doch dieses Jahr waren alle Tische in sämtlichen Lokalen in der Nähe schon vorreserviert. Tja, was tun? Wir Frauen waren einer Meinung, keine von uns möchte für alle kochen, also machten wir ein Buffett bei einer Familie zu Hause. Rasch war geklärt, wo wir feiern werden, aber mit dem Vorschlag eines Buffetts war schon mal der erste Mann aus der Runde nicht zufrieden. Einige Diskussionen später dann eine neue Idee – dieses Jahr sollen die Männer das Silvestermenü kochen. Die Männer waren sich schnell einig und haben sich in Windeseile organisiert – wann wird das Menü besprochen, wer kauft was ein, etc ….

Wir Frauen konnten den letzten Tag des Jahres sehr genießen, wir machten eine Wanderung, waren ganz entspannt und freuten uns über unser Beisammensein.

Die Männer hatten sich um 15 Uhr getroffen, um das Essen vorzubereiten, den Tisch zu decken und die Getränke zu kühlen.

Am Abend war es so weit, wir wurden mit Musik, Herzlichkeit, Lachen und Brötchen empfangen. Es war eine so gute Stimmung, die unsere Männer verbreiteten, dass wir sofort das Gefühl bekommen haben, das etwas ganz Besonderes heute passiert. Wir Frauen wurden bewirtet und unterhalten, während die Herren mit der Zubereitung des nächsten Ganges beschäftigt waren.

Es hat mich sehr glücklich gemacht zu sehen, wie viel Freude sie hatten, uns zu verwöhnen und gemeinsam für ihre Frauen ein Menü zu zubereiten.

Ein sehr, sehr schöner Start in das Jahr 2020!

Ich mache mir zum Jahreswechsel immer Gedanken, was ich in meinem Leben verbessern möchte oder worauf ich meine Aufmerksamkeit lenken werde. Ich möchte Vorsätze fassen, die ich das ganze Jahr über halten kann und nicht nur Tage.

Ich nehme mir vor, mein Bestmöglichstes zu geben.

Freundlich zu jedem zu sein, der mir begegnet, und diese Person wertschätzend wahrzunehmen.

Ich bin dadurch gefordert, im “Augenblick“ zu sein und dem Gegenüber Zeit zu schenken. Ein Lächeln kommt vielfach zurück, eine freundliche Geste, die macht mir genauso viel Freude wie meinem Gegenüber.

Wir unterschätzen oft die eigene Wirkung auf andere und unsere Vorbildfunktion.

Der Weg der kleinen Schritte bringt mir eine tiefer gehendere Veränderung als ein großer Vorsatz, den ich im Laufe der Zeit nicht einhalten kann.

 

Am Ende des Jahres
das Große sehen
und im Kleinen neu anfangen,
weil alles Große
mit kleinen Schritten beginnt.

(© Beat Jan)

Bist du offen für neue Möglichkeiten?

Welche Vorsätze hast du für dein neues Jahr?

Welche Vorhaben möchtest du umsetzten?

Deine Kerstin Rauchlechner