Wie zu Großmutters Zeiten

Heizen und kochen mit Holz

 

Die Großmutter meines Mannes hat in ihrem Haus im Sommer wie auch im Winter auf ihrem Holzofen gekocht. Dieser Ofen steht nun seit Jahren in unsere Küche, und auch wir heizen und kochen damit. Es ist sehr gemütlich, morgens diesen Ofen zu befeuern und den Geräuschen eines prasselnden Feuers zuzuhören. Natürlich gehört regelmäßig Holz nachgelegt, sonst erlischt das Feuer recht schnell. Seit Menschengedenken spendet Holz als Brennstoff Wärme und Behaglichkeit.

Unsere Familie hat es sich zur Gewohnheit gemacht, Holz selber „zu machen“. In unserer Gemeinde wird bestimmt, welche Windschutzgürtel schon zu groß gewachsene Bäume haben, diese werden dann durch den Ortsvorsteher bekannt gegeben und die errechnete Holzmenge wird verlost. Der Raummeterpreis Holz wird geschätzt und anschließend bezahlt. Im Winter werden dann jeden Samstag im Windschutzgürtel Bäume und Sträucher geschnitten. Alle Stämme werden zu ca 1 Meter großen Stücken geschnitten und zu mehreren Stößen geschlichtet, um danach mit dem Anhänger nach Hause gebracht zu werden. Hinter dem Schuppen warten die Stämme dann auf die weitere Verarbeitung.

Frisches Holz sollte an seinem geschützten Lagerort ein bis zwei Jahre verweilen, bevor es zum Befeuern eines Ofens genutzt wird. Bei der richtigen Lagerung ist darauf zu achten, dass die Holzscheite so gestapelt werden, dass die Zwischenräume mit Luft durchströmt werden können. Auch sollte das gelagerte Holz niemals direkten Bodenkontakt haben.

Der natürliche Rohstoff Holz gehört zu den nachwachsenden Ressourcen und bietet für uns alle eine besondere Möglichkeit der klimaneutralen Nutzung. Klimaneutral bedeutet, dass bei der Verbrennung des Holzes eines Baumes nur so viel CO2 entsteht, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Holz aus heimischen Wäldern macht uns unabhängiger von den internationalen Energiemärkten und bringt uns einen Schritt in Richtung Energieautarkie.

Wenn die Holzstämme getrocknet sind, werden sie gespalten und von meinem Mann zu ca. 33 cm langen Scheiten geschnitten. Ich habe dann die Aufgabe, mit der Scheibtruhe zu fahren und im Garten diese Scheite so zu stapeln, dass sie einen stabilen Holzstapel bilden. Da das Holz weiterhin trocknet und auch seine Form verändert, besteht die Kunst darin, den Stapel so zu schlichten, dass er in den nächsten Monaten weder kippt noch umfällt. So manche Katze oder starker Wind hat ihn mir schon umgeworfen.

Zu guter Letzt wird täglich eine Kiste mit Holzstücken in die Küche getragen – wir schätzen diese Heizmöglichkeit sehr.

 

Wo in deinem Zuhause sitzt du gerne?

Was brauchst du, damit es richtig heimelig wird?

Kerstin Rauchlechner